Samstag, 8. Dezember 2012

Stanislaus und der Rumpelstalin


Es war einmal…. Vor langer, langer Zeit lebte im fernen Märchenlande „Zyslyxuväläjärvi“ ein Monster namens Stanislaus. Stanislaus war ein freundliches Monster, auch wenn all die anderen Märchenwaldbewohner es nicht besonders mochten. Er war 785,56 Meter groß, hatte 24 Augenpaare, drei große, flauschige Pranken mit messerscharfen Krallen und ein champagnerfarbenes Fell, womit er im Märchenwald perfekt getarnt war und immer unerkannt blieb bis er direkt hinter einem stand, denn es gab fast nur männliche Einwohner in Zyslyxuväläjärvi. Wenn er nicht gerade schlief, machte er sich einen Spaß daraus Trolle, Elferiche, Zwerge, Riesen oder den einen oder anderen herum irrenden Dunkeldämon zu erschrecken. Er meinte es nicht böse, es machte ihm nur Spaß. Meistens entschuldigte er sich und half den noch recht verstörten Fabelwesen bei ihrem Tagwerk. Wenn es nötig war warf er mal eben einen Frosch gegen die Wand, schlitzte Wölfe auf um Großmütter zu befreien oder versteckte kleine Zicklein in seiner Wanduhr. Sogar einen seltsamen Wicht mit einem noch seltsameren Gürtel hatte er erledigt, als dieser gerade seinen Lieblingsriesen tyrannisierte. Wenn Stanislaus Hunger hatte, vertilgte er die eine oder andere Viehherde und hin und wieder schon mal eine herumfliegende Hexe – so mußte er sich nicht bücken, was bei seiner Größe dann doch recht anstrengend war. Den Durst stille er im magischen See, der daraufhin immer ein wenig unter Niedrigwasser litt, was der in ihm wohnenden Nemure mal so gar nicht gefiel. Sie versuchte ihn dann immer mit irgend so einem rostigen Menschenschwert zu pieksen, was Stanislaus angesichts der gepanzerten Haut unter seinem flauschigen Fell immer sehr amüsierte. So ging das Leben tagein tagaus voran im fernen, sagenumwobenen Zyslyxuväläjärvi und es hätte immer so weiter gehen können. Stanislaus hätte Märchenbewohner necken und/oder verspeisen und die Nächte auf den ausgedehnten Lichtungen verbringen können.
Eines Tages jedoch, es war noch gar nicht so lange her, daß Stanislaus einen ganzen Hexenzirkel auf dem magischen Berg kulinarisch ausgerottet hatte und ihn piesackte immer noch einer ihrer Besen, der sich unschön in seinem 321565462265Fingerdarm verfangen hatte, da änderte sich sein Leben. Die mächtige und in der Wahl ihrer Mittel bekannter Maßen nicht gerade zimperliche Rumpelstilzchengilde hatte sich bei ihrem letzten Treffen im Hinterzimmer des bekanntesten Elfenbordells von Blubbediblubbingen, der verkommenen und finsteren Hauptstadt von Zyslyxuväläjärvi, dazu entschlossen, daß man Stanislaus beseitigen mußte. Der Entschluß reifte, nachdem er mit besagtem Hexenzirkel auch die einzige Bezugsquelle der Gilde für illegale Musikdownloads, Kokain und Anger-Management-Ratgeber, welche die Besenweiber jeweils immer aus der Außenwelt einschmuggelten, ausgelöscht hatte. Die sich nun auf kaltem Entzug befindlichen und auf ein verbliebenes „Wildecker Herzbuben-Best-of“ Album angewiesenen und zudem in ihrer Aggression ungebremsten Rumpelstilzchen wollten kalte, blutige und möglichst langsame Rache. Und so sandten sie Postfrösche bis in die entlegensten Winkel von Zyslyxuväläjärvi aus, denen sie jeweils eine Steinplatte mit einem Aufruf an die wackeren Recken des Märchenwaldes auf den Rücken nagelten. Schon nach wenigen Tagen begann ein Strom von Jünglingen, Axtschwingern, Feuermenschen und diversen Zwergen, Elfenkriegern und Kettensägengnomen in Blubbediblubbingen einzutrudeln. Sogar eine ganze Armee gestiefelter Kater und ein mit Einhörnern werfender Riesencentaur waren unter ihnen. Stalin, der Oberrumpelstilz, trat nach einigen Tagen des Wartens vor die Meute von Glücksrittern, Schwerthelden und profanen Mordbuben und stellte demjenigen einen Topf voll Gold in Aussicht, der ihm das Herz von Stanislaus bringe. Daraufhin zogen sie aus. Stanislaus besiegte sie alle, einen nach dem anderen zerlegte er mit Prankenhieben in seine Einzelteile, röstete sie mit seinem Feueratem oder zermantschte diese Würmer einfach unter seinen Pranken. Die Armee der gestiefelten Kater mußte er insgesamt 9 Mal töten, was ihm aber auch keine Probleme bereitete. Als letztes stand ihm nur noch ein kleiner, unscheinbarer Zwerg gegenüber, der auf einem mit Raketenwerfern aufgemotzten Kampfzauberer daher geritten kam. Er nahm Stanislaus ins Visier und eröffnete das Feuer. Der Odem von tausend Höllen brach über Stanislaus herein, aber er blieb standhaft. Nachdem sie 5 Monate ununterbrochen gefochten hatten gelang es Stanislaus den Zwerg von seinem Zauberer zu stürzen und zu erwürgen. Der von diesem grausigen Anblick zutiefst geschockte Kampfzauberer lief daraufhin verzweifelt Amok und legte ganz Zyslyxuväläjärvi in Schutt und Asche. Alle Fabelwesen litten große Not und als dann auch noch die letzten Prinzessin von Zyslyxuväläjärvi von einer Cruise Missile getroffen explodierte, schien alle Hoffnung verloren. Doch dann ging dem irren Kampfzauberer die Munition aus und er vernichtete die einzigen Überlebenden – Stanislaus und Stalin, welche ihn irritiert anstarrten – indem er sich in einer atomarbiologischchemischen Kombinationsdetonation selbst zerstörte.
Und das liebe Kinder, war das Märchen vom Ende aller Märchen und von der Vernichtung des Märchenlandes Zyslyxuväläjärvi. Seit diesem dunklen Tag beherrscht die Mathematik die Welt und die verpestete, tote Landschaft, die dereinst das zauberhafte Märchenland Zyslyxuväläjärvi war, ist heute unter dem Namen „Bielefeld“ bekannt.
Und wenn sie nicht gestorben sind... naja, sind sie aber.


1 Kommentar:

  1. BIIIEEELEFELD?? ;)

    Okay, bei der Überschrift war schon klar, von wem dieses Machwerk ist, aber spätestens nach den ersten drei Sätzen sowieso...

    LG

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